01.09.16

Angebot ohne Nachfrage

Das neue Ausbildungsjahr beginnt – doch geeignete Bewerber lassen auf sich warten

Am 1. September 2016 beginnt für viele junge Menschen das Berufsleben – mit dem Einstieg in eine duale Ausbildung. Für Unternehmen ist er die Chance auf junge Nachwuchskräfte und künftige Facharbeiter – eigentlich. Denn die aktuellen Ausbildungszahlen zeigen einen alarmierenden Trend: Immer mehr Lehrstellen in der Hauptstadtregion bleiben unbesetzt. Bislang gibt es für 9.600 Ausbildungsplätze in Berlin und Brandenburg noch keine passenden Bewerber.

„Das Spektrum attraktiver und zukunftsfähiger Berufsmöglichkeiten ist groß“, sagt Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg. „Eine Ausbildung ist nur der Einstieg. Über die gesamte berufliche Laufbahn hinweg bieten unsere Unternehmen ihren Nachwuchskräften zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten. Auch die Bezahlung stimmt. In den vergangenen Jahren ist die Vergütung in vielen Berufen deutlich gestiegen. Nach der Ausbildung können viele Facharbeiter mit Hochschulabsolventen durchaus mithalten.“ Die Aussichten für Schulabgänger in Brandenburg sind so gut wie lange nicht: Es gibt 5,7 Prozent mehr Ausbildungsplätze als vor einem Jahr, aber nur 2,7 Prozent mehr Bewerber. In Berlin ist das Missverhältnis noch stärker: 12,4 Prozent mehr Ausbildungsplätzen steht ein Bewerber-Plus von 2,8 Prozent gegenüber. „Unsere Unternehmen tun viel für den Nachwuchs. Gut ausgebildete Fachkräfte sind die beste Investition in die Zukunft. Das wissen die Unternehmen – denn die demografische Entwicklung macht sich immer stärker bemerkbar.“ erklärt Schirp.

Investition in die Zukunft

Die UVB unternimmt viel, damit es auch morgen und übermorgen noch genügend Fachkräfte gibt. So macht sich der Verband unter anderem für die Verbundausbildung stark. Dabei kooperieren kleine und mittelständische Unternehmen, die nicht alle Module einer Ausbildung anbieten können, mit anderen Firmen, die dazu die Voraussetzung haben. Die Vermittlung übernimmt das Verbundbüro Berlin, das durch die UVB, die Berliner Kammern und den Verband der freien Berufe getragen und durch das Land Berlin gefördert wird.

Ein Beispiel für eine solche Kooperation ist das neue Ausbildungszentrum von ABB in Berlin. Pünktlich zum 1. September an den Start gegangen, übernimmt es die Verbundausbildung in 16 technischen Berufen für Mittelständler in der Hauptstadtregion.   

Frühzeitige Berufsinformation

Ein Problem indes bleibt: Oft wissen Schüler gar nicht, welche Chancen der Arbeitsmarkt bietet. Insbesondere die gewerblich-technische Berufswelt ist vielen fremd. So gibt es Jahr für Jahr einen Ansturm auf Berufe wie Kfz-Mechatroniker oder Einzelhandelskauffrau, während sich in weniger bekannten Berufen kaum ein Bewerber findet. „Wir brauchen eine stärkere Berufs- und Studienorientierung in den Schulen, damit die Schüler die Berufswelt besser kennenlernen“, fordert UVB-Geschäftsführer Schirp. „Als Verband werden wir uns daher auch künftig dafür einsetzen, dass die entsprechenden Landeskonzepte rasch umgesetzt werden.“


Eröffnung des ABB Ausbildungszentrums

Seit dem 1. September 2016 unterstützt das neu eröffnete ABB Ausbildungszentrum kleine und mittelständische Unternehmen der Region bei der Ausbildung künftiger Fachkräfte. In 16 technischen Berufen wird eine Verbundausbildung nach modernen Ausbildungssstandards angeboten, die auch digitale Anforderungen des Marktes integriert.

Eindrücke

Ihre Ansprechpartner zum Thema Ausbildung

Alexander Schirp, UVB, stv. Hauptgeschäftsführer, Unternehmensverbände, Berlin, Brandenburg
Hauptgeschäftsführer
Alexander
Schirp
Telefon:
+49 30 31005-101
Telefax:
+49 30 31005-160
E-Mail:
Schirp [at] uvb-online.de
Thoralf Marks
Berufs-, Schul- und Ausbildungspolitik
Thoralf
Marks
Telefon:
+49 30 31005-209
Telefax:
+49 30 31005-240
E-Mail:
Marks [at] uvb-online.de
Stefanie Cyzbik
Ausbildungsmanagement, MINT-Förderung
Stefanie
Czybik
Telefon:
+49 30 31005-237
Telefax:
+49 30 31005-166
E-Mail:
Czybik [at] uvb-online.de