"Eine schwere Enttäuschung"
„Die Entscheidung der Briten ist aus Sicht der Wirtschaft in der Hauptstadtregion eine schwere Enttäuschung. Für viele Unternehmen aus Berlin und Brandenburg ist Großbritannien ein wichtiger Handelspartner, vor allem in den Branchen Automotive, Telekommunikation, Metall und Elektro. Politisch verlieren wir einen Partner, der immer für marktwirtschaftliche Lösungen und staatliche Zurückhaltung gestanden hat. Die EU und London müssen nun ihre Handelsbeziehungen so schnell wie möglich neu ordnen. Eine zwei Jahre dauernde Hängepartie können wir nicht gebrauchen. Neue Zölle und andere Handelsbarrieren würden die gewachsenen, länderübergreifenden Produktionsketten stören. Eins ist klar: Die EU und Großbritannien sollten darauf hinarbeiten, dass sie auch künftig vom Warenaustausch und gemeinsamen Standards profitieren.
Die EU muss nun noch deutlicher machen, dass Zusammenarbeit und Integration der Schüssel für mehr Wachstum und Beschäftigung in Europa sind. Dazu gehören auch institutionelle Reformen und der Abbau von Bürokratie. Nur als starke Einheit kann die EU auf den Weltmärkten weiterhin eine wichtige Rolle spielen.“