
Energiekrise: Unternehmensverbände fordern schnelle Hilfen. UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck im Interview mit rbb Inforadio, 13.09.2022.
Zur Entscheidung des Bundes, die PCK-Raffinerie in Schwedt unter die Treuhandschaft der Bundesnetzagentur zu stellen, erklärt UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck:
„Es ist richtig, dass der Bund die Kontrolle bei PCK übernimmt. Wir brauchen eine Lösung, die die Raffinerie und die Arbeitsplätze langfristig sichert. Das Ziel muss ein wirtschaftlicher Betrieb sein, der ohne dauerhafte Staatshilfen funktioniert. Sonst stünde die Anlage früher oder später zur Disposition.
Wichtig ist vor allem eine ausreichende Versorgung mit Rohöl. Es besteht das Risiko, dass Russland kurzfristig nichts mehr liefert. Die Ertüchtigung und der geplante Ausbau der Pipeline aus dem Rostocker Hafen sind zu begrüßen. Angesichts der Treuhand-Lösung sollten die Bedenken der polnischen Seite gegenüber einer Belieferung über den Hafen Danzig nun ausgeräumt sein.
Die Raffinerie ist energie- und industriepolitisch unverzichtbar für Nordostdeutschland und Westpolen. Sie sichert knapp 5000 Arbeitsplätze in rund 100 Unternehmen am Standort und ist ein wichtiger Lieferant von Treibstoff und Vorprodukten.
Zusätzlich steht der Einstieg in den Strukturwandel auf der Tagesordnung. Eine Transformation in Richtung Klimaneutralität benötigt Jahre, wie das Beispiel Lausitz zeigt. Hier müssen das Land und der Bund in ausreichendem Maß unterstützen, damit die Region eine Perspektive behält.“
Weitere Informationen zur Energiekrise finden Sie hier.