09.08.18Berlin

Engpassfaktor Ladesäule

Wenn die Elektromobilität ein Erfolg werden soll, braucht es mehr Stromstankstellen

Die Zahl der stromgetriebene Autos wächst, auch in Berlin – aber zu langsam. Ein Grund ist der Mangel an Stromtankstellen. Damit bleibt die Elektromobilität im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor kompliziert und entbehrungsreich.

In keiner deutschen Stadt gibt es so viele Ladesäulen wie in Berlin, wie aus einer Aufstellung der Bundesnetzagentur hervorgeht. Auch bei den Elektroautos liegt die Hauptstadt in der Spitzengruppe. Doch wenn die Marktoffensive der Hersteller in Sachen Stromautos Erfolg haben soll, muss das Netz an Ladesäulen dichter werden. Die Versorgung ist, neben dem hohen Anschaffungspreis und der geringen Reichweite, noch immer das größte Problem der Elektromobilität.

326 Ladesäulen stehen derzeit laut einer Erhebung der Bundesnetzagentur in Berlin. Hamburg kommt auf 157 Ladesäulen, München auf 95. Das Flächenland Brandenburg liegt mit nur 42 Stromstationen weit dahinter. Bundesweit gibt es laut Netzagentur 10.000 Ladesäulen. Die meisten Säulen haben zwei Ladepunkte. Allerdings kann nicht jeder Ladepunkt wegen unterschiedlicher Systeme von jedem genutzt werden.

In Berlin und Hamburg gibt es recht viele E-Autos je Ladesäule. In Essen und Dortmund sind die Bestände gering, aber es kommen etwa gleich viele Fahrzeuge auf jeden Ladepunkt, wie aus einer Aufstellung des Instituts der deutschen Wirtschaft hervorgeht.

Klar ist: Die Bundesregierung hat sich 100.000 Ladepunkte bis 2020 zum Ziel gesetzt – da muss noch viel geschehen. Denn ohne zusätzliche Ladesäulen kommt die Elektromobilität nicht voran. Und ohne Elektromobilität können die Luft in den Städten und das Klima nicht entlastet werden.

Das Problem: Trotz hoher staatlicher Zuschüsse für öffentlich zugängliche Ladesäulen von bis zu 60 Prozent der Investitionskosten lassen sie sich Ladesäulen kaum profitabel betreiben. Der Markt ist einfach noch zu klein.

Wenn die Bundesregierung die Elektromobilität steigern will, muss sie den Ausbau und Betrieb der öffentlichen Stromtankstellen stärker forcieren. Eine höhere staatliche Förderung wäre ebenso eine Option wie eine Finanzierung über höhere Netzentgelte im gesamten Stromnetz, die somit von allen Stromkunden getragen würde.

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