10.11.17Berlin | Haus der Wirtschaft

Führung heißt Talente fördern

UVB-Fachforum "Führung weiblich denken"

Um Frauen in Führungspositionen, ihre Erfolgsfaktoren, Prioritätensetzung und Herausforderungen ging es am 7. November im Haus der Wirtschaft beim UVB-Fachforum „Führung weiblich denken“. Wie sieht die weibliche Perspektive auf das Thema „Führung“ aus? Wie lösen Frauen Führungsaufgaben? Und was können Unternehmen daraus lernen? Darüber haben über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam diskutiert. Dabei waren explizit auch Männer eingeladen, Führung mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Der gesellschaftliche Wandel und das Aufbrechen traditioneller Rollenbilder haben dazu geführt, dass heute die am besten ausgebildete Generation an Frauen auf den Arbeitsmarkt strömt. „Dieses Potenzial gilt es zu nutzen“, eröffnete UVB-Geschäftsführer Alexander Schirp das Forum. „Für Unternehmen steht immer die eigene Wettbewerbsfähigkeit im Fokus. Gute Führungskräfte sind dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor. Es muss also darum gehen, wie Rahmenbedingungen richtig gesetzt werden können, damit mehr Frauen Führungsaufgaben übernehmen können und auch wollen.“

Vorbilder, Netzwerke, Vereinbarkeit

„Eines der erfolgreichsten Instrumente der Frauenförderung ist das Mentoring“, griff Christiane Flüter-Hoffmann vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) die Fragestellung auf. Bereits jedes vierte deutsche Unternehmen hat das erkannt und investiert in diese Form der Personalentwicklung. Ein weiterer wichtiger Faktor seien weibliche Vorbilder im Unternehmen, die andere Frauen ermuntern, ebenfalls Karriere zu machen. Die Investition zahle sich aus: Denn Frauen verfügen über hohe soziale und emotionale Kompetenz und verstehen es, ihr Team zu motivieren.

Doch um dieses Potenzial nutzen zu können, müssen die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. „Vereinbarkeit ist nach wie vor ein Riesenthema“, mahnte Flüter-Hoffmann. So fehlen bundesweit derzeit 290.000 Krippenplätze und auch Pflegeplätze für Angehörige sind rar. „Frauen haben damit einfach nicht die Möglichkeit, Führungspositionen zu übernehmen, obwohl die Kompetenzen vorhanden sind.“ Der Staat müsse hier seinen Verpflichtungen nachkommen und verstärkt in den Ausbau der Kinderbetreuung und Angehörigenpflege investieren.

Führung ist 100 Prozent Kommunikation

Auch in Bewerbungsgesprächen sei das immer mehr Thema, bestätigte Andreas Scholz-Fleischmann von den Berliner Wasserbetrieben. Die junge Generation an Bewerbern erwarte auch von den Unternehmen zunehmend Flexibilität und Entwicklungschancen. „Mir macht der Generationenwechsel Mut“, zeigte sich Scholz-Fleischmann optimistisch. „Denn die jungen Leute sind sehr sinn- und wertorientiert, was sich oft auch in der Sozialkompetenz widerspiegelt.“ Sozialkompetenz sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für gute Führung. Denn Führung sei zu 100 Prozent Kommunikation. Die Kunst läge darin, ein Wir-Gefühl aufzubauen und daraus ein echtes Team bilden zu können. Egal ob Frau oder Mann „ich muss mit unterschiedlichen Menschen auch unterschiedlich sprechen. Ich muss sie abholen und einen Kontakt auf Augenhöhe herstellen können, um jeden einzelnen Mitarbeiter richtig führen zu können“, erklärte Scholz-Fleischmann. Ambiguitätstoleranz sei das Schlüsselwort. Eine gute Führungskraft müsse einen Blick dafür entwickeln, was der einzelne Mitarbeiter will – ob er eher sozial- oder leistungsorientiert ist. Dann heiße es, die richtigen Anreize zu setzen. Hier könnten Männer sich bei ihren weiblichen Kolleginnen noch einiges abgucken.

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Eindrücke

Veranstaltungsmaterialien

Vortrag von Christiane Flüter-Hoffmann
Kompetenz, Motivation und Netzwerke

Vortrag von Christiane Flüter-Hoffmann (IW Köln)

Vortrag "Jobsharing & flexible Arbeit"
0,5 + 0,5 = 1,5 | Jobsharing & flexible Arbeit

Vortrag von Steffen Welsch (Tandemploy)

Vortrag Gaby Papenburg
Willkommen im Haifischbecken

Vortrag von Gaby Papenburg (Rights 'n Faces)

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Abteilungsleiterin Soziale Sicherung
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