22.04.16Berlin

Gute Ideen für die Integration

Wie lassen sich Geflüchtete rasch in Ausbildung und Arbeit integrieren? Das war die zentrale Frage bei der jüngsten Sitzung des Bildungspolitischen Ausschusses der UVB.

Da Integration vor allem durch Bildung gelingt, wurden am 22. April verschiedene Integrationsmöglichkeiten und -erfahrungen in den Bereichen Ausbildung, Hochschule und Schule dargestellt und diskutiert. Die einzelnen Projekte und Initiativen möchten wir Ihnen im Folgenden in Kurzform vorstellen:

Ausbildungsinitiativen zur Integration von Geflüchteten

ARRIVO BERLIN,  die Ausbildungs- und Berufsinitiative zur Integration von geflüchteten Menschen in den Berliner Arbeitsmarkt, wurde dem Ausschuss als ein gelungenes Beispiel zur Integration von Geflüchteten vorgestellt. Berliner Betriebe, vornehmlich im Handwerk, aber auch in der Industrie oder in anderen Bereichen wie beispielsweise dem Pflege- und Gesundheitssektor, bieten interessierten Flüchtlingen während eines drei- bis sechswöchigen Praktikums Einblicke in ihren Betriebsalltag.

Weitere im Ausschuss präsentierte Ausbildungsinitiativen sind das Ausbildungsprogramm „ME Starter“ des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME), die Ausbildungs- und Praktikumsmesse „vocatiumplus“ und die „Ausbildungsplatzkooperation 2017“, die Geflüchtete und unversorgte Ausbildungsplatzbewerber in Ausbildung und Beschäftigung bringen soll.

Projekte für Geflüchtete im Hochschulbereich

Die Hochschulen in Berlin und Brandenburg haben in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Projekten und Initiativen gestartet, um Geflüchtete auf das Studium in Deutschland vorzubereiten. Dazu gehören Projekte wie „Welcome@FUBerlin der Freien Universität Berlin, „Refugees Welcome“ der Universität Potsdam und das Vier-Stufen-Programm „Refugees@Beuth der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Das vierstufige Pilotprojekt der Beuth Hochschule, das im April 2016 gestartet ist, wurde dem Ausschuss ausführlich präsentiert.

Geflüchtete, die über eine Hochschulzugangsberechtigung und ausreichend Sprachkenntnisse verfügen, können sich an einer Hochschule in der Hauptstadtregion immatrikulieren. Zudem besteht die Möglichkeit, als Gasthörer Kurse an den Hochschulen zu besuchen. Für Geflüchtete ohne Hochschulzugangsberechtigung kann der Weg über das Studienkolleg zum Studium führen.

Willkommensklassen für Geflüchtete

Schätzungen zufolge sind knapp 25 Prozent der Geflüchteten im kitafähigen oder schulpflichtigen Alter. Daher spielen die schulischen Fördermaßnahmen in Berlin und Brandenburg eine entscheidende Rolle bei der Integration. In Berlin wurden Ende März 10.000 Flüchtlingskinder in Willkommensklassen und weitere 10.000 in Regelklassen beschult. An den beruflichen Schulen wurden rund 100 Willkommensklassen eingerichtet und weitere 100 sind in Vorbereitung.  

Die Schulen und Oberstufenzentren stehen mit diesen neu zu schaffenden Angeboten vor einer großen Bewährungsprobe. Mit dem Projekt „OSZ on Tour kommt Unterstützung aus der Wirtschaft. Bei diesem, von Bayer initiierten Projekt, handelt es sich um eine gemeinschaftliche Veranstaltungsreihe von sechs Unternehmen (Bayer, Sparkasse Berlin, Axel Springer Verlag, Berliner Gaswerke GASAG, AOK Berlin, Investitionsbank Berlin). Ab April bieten die Projektpartner in jedem Quartal Exkursionen in ihre Betriebe für jeweils 20 Flüchtlinge aus Willkommensklassen der Berliner Oberstufenzentren an. Ziel ist es, den jungen Geflüchteten berufliche Perspektiven zu vermitteln und die von den beteiligten Unternehmen angebotenen kaufmännischen Ausbildungsberufe vorzustellen.

Ausblick
Beim nächsten Bildungspolitischen Ausschuss im Herbst 2016 geht es um den Stand der Digitalisierung in den drei Bereichen Schule, Hochschule und Ausbildung.

Ihre Ansprechpartner zum Bildungspolitischen Ausschuss

Sven Weickert; UVB; Geschäftsführung
Geschäftsführer
Sven
Weickert
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