Koalitionsverhandlungen in Berlin: Unternehmensverbände warnen vor Einschränkungen der Flugzeiten am BER
Die Wirtschaft in der Hauptstadtregion hat an die neue Koalition in Berlin appelliert, die Flugzeiten am neuen Flughafen BER auf keinen Fall anzutasten. „Berlin-Brandenburg muss als Luftfahrtstandort international konkurrenzfähig sein. Mit weiteren Beschränkungen für die Airlines werden wir das nicht schaffen“, sagte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), am Montag in Berlin. „Der BER hat das Zeug, ein noch stärkerer Jobmotor und ein Treiber für das Wirtschaftswachstum zu werden. Dazu muss er aber attraktiver sein als die direkten Wettbewerber. Mit zusätzlichen Auflagen würde das nicht gelingen.“
Amsinck erinnerte daran, dass das bestehende Nachtflugverbot bereits ein Kompromiss ist zwischen den Anwohnern und den Luftfahrt-Unternehmen. „Damit können alle Beteiligten leben – das zeigt auch der deutliche Anwohner-Zuwachs im Umfeld des BER in den vergangenen Jahren. Zudem besteht angesichts der technischen Fortschritte im Flugzeugbau kein Handlungsbedarf. Die neuen Flugzeuge, die nun verstärkt zum Einsatz kommen, sind wesentlich lärmärmer als früher.“
Einschränkungen bei Starts oder Landungen am frühen Morgen oder am späten Abend könnten die Wirtschaftlichkeit des BER gefährden, warnte der UVB-Hauptgeschäftsführer weiter. Fluggesellschaften müssten dann wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit Verbindungen streichen, dies gehe zu Lasten der Flughafengesellschaft. Amsinck: „Ein dauerhaftes Finanzierungsrisiko für die öffentlichen Haushalte können wir uns nicht leisten. Zudem müssen sich die Investitionen in den Standort so schnell wie möglich auszahlen.“