26.06.18Berlin

Mehr Energie für die Lausitz

Die Braunkohle ist für Brandenburg noch unverzichtbar. Für den Strukturwandel braucht es Geld - und mehr Zeit

Sie sieht harmlos aus, und riechen kann man sie auch nicht - dabei ist die schon uralt. Und doch entzündet sich an ihr ein erbitterter Streit: die Braunkohle. Die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“, eingesetzt von der Bundesregierung, soll bis Dezember Perspektiven für die Regionen aufzeigen, in denen der Energieträger heute eine wichtige Rolle spielt. Dabei muss sie nicht nur Glaubensfragen berücksichtigen, sondern vor allem harte Fakten.

Mit Kohle aus der Lausitz, dem zweitgrößten deutschen Fördergebiet, wird jede zehnte Kilowattstunde Strom in Deutschland hergestellt. Die Braunkohle aus allen deutschen Fördergebieten zusammengenommen steht für jede vierte verbrauchte Kilowattstunde.

1,4 Milliarden für Gehälter und Aufträge - pro Jahr

Die Tagebaue und Kraftwerke sind das Rückgrat der Wirtschat in der Region. Zu DDR-Zeiten lebten davon in der Lausitz bis zu 80.000 Beschäftigte. Heute sind es beim Energieunternehmen Leag noch rund 8.000. Darunter sind 700 Auszubildende.

Ihre Jobs sind größtenteils gut bezahlt und stehen für eine hohe Wertschöpfung – sieben von zehn Leag-Beschäftigten sind Facharbeiter, zwei von zehn sind Akademiker.

Schätzungsweise weitere 12.000 Menschen in der Region profitieren direkt und indirekt von den Leag-Arbeitsplätzen. Nach eigenen Angaben vergibt das Unternehmen jedes Jahr Aufträge in Höhe von 900 Millionen Euro an rund 3300 Unternehmen. Den Beschäftigten zahlt die Leag Gehälter für insgesamt rund 500 Millionen Euro.

Vor allem der brandenburgische Teil der Lausitz ist eine echte Industrieregion. Metall, Chemie, Logistik, Landwirtschaft und Ernährung sowie Tourismus spielen eine starke Rolle. Es gibt komplette Wertschöpfungsketten. Südbrandenburg insgesamt liegt bei der Wirtschaftsstärke sogar über dem bundesdeutschen Schnitt.

Mehr Geld vom Bund

Der Strukturwandel ist gleichwohl bereits in vollem Gang. Doch es braucht Zeit, bis Neues entsteht. „Der Aufbau neuer Geschäftsfelder muss schneller gehen als der Abbau bisheriger“, sagt Burkhard Rhein, Abteilungsleiter für Industrie und Infrastruktur bei der UVB. „Dafür braucht es auch Geld. Wir setzen darauf, dass vor allem der Bund zu seiner Verantwortung steht – schließlich hat er auch die Klimaziele beschlossen.“

Um Innovationen und Umstrukturierungen kümmert sich unter anderem das Beratungsunternehmen Innovationsregion Lausitz (IRL). Die UVB gehört zu den Gesellschaftern.

Auch die Leag sieht eine gute Perspektive für die Lausitz. „Die Region kann zu einem Forschungs- und Wissenschaftsstandort entwickelt werden“, sagt Helmar Rendez, Vorstandschef des Unternehmens und UVB-Präsidiumsmitglied. „Eine wichtige Voraussetzung ist allerdings, dass man der Region Zeit für den Strukturwandel gibt und die heutigen zentralen Wertschöpfungsketten rund um die Braunkohle nicht zerstört.“

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