23.03.17Berlin

„POINT – Potentiale integrieren“

Ein Modellprojekt zur Integration allein geflüchteter weiblicher Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung

POINT – das steht für ein gleichstellungspolitisches Modellprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das wichtige Arbeitsmarkt-Potentiale heben will. Im Fokus stehen Frauen, die allein oder mit ihren Kindern nach Deutschland geflüchtet sind. Sie sollen von Coaches dabei unterstützt werden, in Ausbildung oder Arbeit anzukommen.

Umgesetzt wird das Projekt in Berlin von der Goldnetz gGmbH, die sich bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitsmarkt- und frauenpolitischen Programmen verschrieben hat. Die Laufzeit des Modellprojektes beträgt zunächst zwei Jahre. Erweist es sich als Erfolg, soll es im Anschluss auf weitere Bundesländer ausgerollt werden.

Wohnen, Lernen, Ankommen

Circa ein Drittel der Geflüchteten ist weiblich. Sie kommen aus unterschiedlichsten Ländern und verfügen über verschiedenste Qualifikationen. Angekommen in Deutschland stehen sie zunächst vor zahlreichen Herausforderungen. So müssen Fragen der Daseinsfürsorge – wie beispielsweise die Wohnsituation, die Finanz- und Gesundheitsversorgung – aber auch die Kinderbetreuung und rechtliche Angelegenheiten geklärt werden. Nicht selten sind auch Angebote der  Traumabewältigung notwendig, um sich wieder im Alltag zurechtfinden zu können. Keine leichte Aufgabe, wenn selbst die Sprache neu erlernt werden muss.

Hier soll das Projekt POINT eine wichtige Lücke schließen, indem es sich explizit an Frauen und Mütter mit Kindern, die ohne Partner oder andere Verwandte nach Deutschland kamen, richtet. Eine gute Bleibeperspektive ist eine weitere Grundvoraussetzung. Um ihnen den Start in die neue Gesellschaft und ein neues Leben so einfach wie möglich zu machen, will POINT frühzeitig und vor allem auch nachhaltig unterstützen. Wichtigstes Ziel: die Integration in den Arbeitsmarkt. Denn wer arbeitet, baut soziale Kontakte auf, lernt leichter die Sprache und kommt schneller im neuen Land an.

POINT-Sisters

Mit Beratung, Workshops, Treffpunkten sowie ehrenamtlichen Begleiterinnen will POINT sein Ziel erreichen. So übernehmen die so genannten Berliner „Point-Sisters“ eine Patenschaft für geflüchtete Frauen und begleiten sie auf ihrem Weg in die deutsche Gesellschaft und in eine Erwerbstätigkeit. Als gute Vertraute und Expertin in Alltagsfragen sollen sie die „Brücke in die Gesellschaft“ bilden.

Entsprechend werden die Patenschaften nach Sympathie und Interessen zusammengestellt. Ob gemeinsames Kochen, einfach nur plaudern, sportliche Freizeitaktivitäten oder andere Hobbys – Gemeinsamkeiten sind wichtig, um schnell einen Draht zueinander zu finden. Über den Austausch und die Hilfe bei Alltagsfragen wird zudem der Spracherwerb gefördert. Die POINT-Sisters begleiten bei Behördengängen, helfen bei der Suche nach einer passenden Kinderbetreuung, klären Fragen der medizinischen Betreuung oder unterstützen beim Finden einer entsprechenden Bleibe. Ganz nebenbei werden so auch wichtige soziale Netzwerke aufgebaut und gestärkt.

Kooperation mit der Wirtschaft

Bereits am 1. Januar 2017 ging das Projekt als Teil der Bundesinitiative "Schutz von Frauen und Kindern in Flüchtlingsunterkünften" an den Start. Am 23. März wurde die entsprechende Kooperationsvereinbarung von Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; von Sabine Daniel im Auftrag der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin; von Wolfgang Meier vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge; von Bernd Becking für die Bundesagentur für Arbeit; von Peter Clever für die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, von Elke Hannack für den Deutschen Gewerkschaftsbund und Ralf-Michael Rath für die Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg unterzeichnet.

In nur wenigen Wochen seit seinem Start konnte das Modellprojekt bereits eine positive Bilanz verzeichnen. Sowohl Interessentinnen für die Projektteilnahme als auch POINT-Sisters für die Alltagsbegleitung waren schnell gefunden. Aber das kann  nur der Anfang sein. Deshalb sind Betriebe, die die Projektteilnehmerinnen auf ihrem Weg in Ausbildung, Arbeit und Gesellschaft unterstützen wollen, aufgefordert, sich an die Projektleiterin der Goldnetz gGmbH zu wenden. Jede Hilfe ist willkommen!

Kontakt:

Goldnetz gGmbH
Angela Dovifat
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
T. +49 30 2888 370
M. +49 152 564 970 32
E-Mail: point@goldnetz-berlin.de

Weiterführende Informationen

Kontakt zum Projekt

Goldnetz gGmbH
Angela Dovifat
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
T. +49 30 2888 370
M. +49 152 564 970 32
E-Mail: point@goldnetz-berlin.de

Ihr Ansprechpartner im Verband

Sebastian Krohne
Arbeitsmarktpolitik, SCHULEWIRTSCHAFT
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