Warum Enteignungen für weiter steigende Mieten sorgen würden und damit unsozial wären - UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck erklärt die Gründe.
"Unterstützer des Volksbegehrens schießen ein klassisches Eigentor"
UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck warnt davor, das Volksbegehren "Deutsche Wohnen & Co." zu unterstützen. „Die Unterstützer des Volksbegehrens sind dabei, ein klassisches Eigentor zu schießen. Das Ergebnis der Initiative werden nicht sinkende, sondern weiter steigende Mieten sein. Investoren, denen die Politik mit Enteignungen droht, sind schon jetzt in großer Sorge. Sie werden in Zukunft einen großen Bogen um Berlin machen und lieber woanders bauen."
Jahrelange Auseinandersetzungen vor Gericht
Amsinck weiter: "Als Folge werden Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt noch weiter auseinanderklaffen. Dieser Zustand wird über Jahre anhalten, denn dass sich die Immobilienunternehmen vor Gericht gegen Enteignungen wehren, ist so sicher wie das Amen in der Kirche."
Das Geld für Enteignungen habe Berlin ohnehin nicht, urteilte der Hauptgeschäftsführer. "Das Land müsste noch mehr Kredite aufnehmen – zusätzlich zu den schon bestehenden 57 Milliarden Euro Schulden. Alle Konsolidierungserfolge der vergangenen Jahre wären mit einem Schlag dahin. Gleichzeitig würde der Spielraum des Senats für den Bau von Wohnungen, Schulen, Kitas und Infrastruktur entscheidend eingeschränkt. Das wäre unsozial und gefährlich für die Zukunft der Hauptstadt."
UVB: Nicht Konflikte schüren, sondern Konsens für Neubau suchen
Die Unternehmensverbände plädieren für einen anderen Weg. "Gegen Wohnungsmangel und steigende Mieten hilft nur eins: Wir brauchen ein breites Bündnis von Immobilienwirtschaft, Bauunternehmen und Politik, das rasch und unbürokratisch den Weg für mehr Neubau frei macht. Das Problem lösen wir nicht im Konflikt, sondern nur im Konsens“, befand Amsinck.