Weickert: „Konjunkturschwäche hinterlässt Spuren in der Hauptstadtregion – Wirtschaft braucht Impulse durch bessere Investitionsbedingungen“
Berlins Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Halbjahr 2024 um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. In Brandenburg gab es ein Minus von 0,4 Prozent. „Nach einigen starken Jahren mit bemerkenswertem Wirtschaftswachstum fällt die Bilanz in der Hauptstadtregion für das erste Halbjahr 2024 sehr durchwachsen aus. Berlin und Brandenburg können sich kaum von der bundesweiten Konjunkturschwäche abkoppeln", erklärte UVB-Geschäftsführer Sven Weickert dazu.
Rote Null in Brandenburg, schwarze Null in Berlin
Eine rote Null (Brandenburg) beziehungsweise eine schwarze Null (Berlin) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 sei zu wenig. „Die Industrie leidet unter mangelnder Nachfrage, unter hohen Energiepreisen und der enormen Bürokratielast. Handel, Handwerk und Dienstleistungen macht die Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen. Der Bau steckt in einer ausgeprägten Krise. In den kommenden Monaten dürfte sich dieses Konjunkturbild kaum zum Besseren wenden. Für die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft braucht es dringend eine Lösung", urteilte Weickert weiter.
Berlin verzeichne das vierstärkste Wachstum aller Bundesländer und liege deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Ein um 0,3 Prozent höheres Bruttoinlandsprodukt reiche aber dennoch nicht, um Impulse für den Arbeitsmarkt oder für die Steuereinnahmen zu setzen.
„Es gilt jetzt, die produzierenden Unternehmen mit besseren Investitions- und Rahmenbedingungen zu unterstützen", sagte der Geschäftsführer. „Wir brauchen endlich Fortschritte bei wichtigen Projekten wie der Verschlankung und Neuorganisation der Verwaltung und bei Steigerung der Schulqualität."
Schwäche der Industrie schlägt durch
Brandenburg habe zuletzt stark von Investitionen in der Industrie profitiert. Aktuell stecke der Wirtschaftszweig aber in Schwierigkeiten, dies schlage stärker als früher auf die Gesamtwirtschaft durch.
„Die politischen Kräfte in Brandenburg haben nun die Chance und die Verpflichtung, bei der Regierungsbildung neue Wachstumsimpulse zu setzen. Sie müssen die Investitionsbedingungen verbessern, etwa durch schnellere Planungen und Genehmigungen oder ein Signal für einen spürbaren Bürokratieabbau."