21.09.20

Wirtschaft in Brandenburg sieht sich in schwierigem Fahrwasser

UVB-Präsident Dr. Büchner: „Nur mit einer starken Wirtschaft können wir Arbeitsplätze sichern“ Ministerpräsident Dr. Woidke: „Anti-Krisen-Politik von Bund und Land zeigt Wirkung“

Die Wirtschaft in Brandenburg sieht sich angesichts der Pandemie in schwierigem Fahrwasser. Man habe es mit einer doppelten Herausforderung zu tun, sagte Dr. Frank Büchner, Präsident der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), am Montag auf dem Unternehmertag in Potsdam. „Die Betriebe müssen mit der tiefsten Rezession seit Jahrzehnten und mit einem intensiven Strukturwandel zurechtkommen.

Das bedeutet einen harten Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit und um jeden Arbeitsplatz“, machte er klar. Die  Wirtschaft setze deshalb auch auf die Unterstützung durch die Politik. „Je konsequenter sich das Land jetzt auf die Zukunft ausrichtet, desto besser können die Betriebe die Krise meistern.“

Für den Moment seien die Hilfs- und Konjunkturpakete von Bund und Land wichtige Beiträge, um die Krise abzufedern, erklärte Dr. Büchner weiter. „Jetzt geht es darum, so viel Geld wie möglich aus diesen Programmen für Brandenburg zu mobilisieren. Das muss für Verwaltungen und Ministerien oberste Priorität haben.“

Zugleich müsse Brandenburg die besten Bedingungen für den Strukturwandel schaffen, der sich durch Corona gerade in der Industrie massiv beschleunigt habe. „Ein zügiger Ausbau der digitalen Infrastruktur, ein stärkerer Fokus auf Forschung und Wissenschaft sowie schnellere Verwaltungs- und Planungsprozesse sind dafür zentral. Wir werden nur dann wieder erfolgreich sein, wenn wir aktiv dafür arbeiten.“

Als beispielhaft bezeichnete Dr. Büchner den Fortschritt des Tesla-Werks in Grünheide. „Dieses Projekt muss die Blaupause für zukünftige Investitionsvorhaben sein – etwa beim Wandel in der Lausitz oder beim Ausbau der Infrastruktur zwischen Brandenburg und Berlin. Im Strukturwandel liegen auch große Chancen.“

"Tesla entfaltet Sogwirkung für ganz Brandenburg"

Der Unternehmertag fand in diesem Jahr mit einer auf 130 Gästen reduzierten Besucherzahl und einem strikten Hygienekonzept statt. „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass Wirtschaft und Politik im Dialog bleiben und sich über den Kampf gegen die Krise abstimmen“, befand Dr. Büchner. „Daher wollten wir am Unternehmertag unbedingt festhalten.“

Der UVB-Präsident begrüßte insbesondere Dr. Dietmar Woidke, den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg. Er sagte als Schirmherr der Veranstaltung: „Die Tesla-Ansiedlung entfaltet schon jetzt Sogwirkung für ganz Brandenburg. Das zeigt sich auch im Aufbau der Batteriematerialien-Produktion bei BASF in Schwarzheide. Brandenburg verfügt über die Energien der Zukunft: Sonne und Wind. Es kommt jetzt darauf an, weitere Weichen zu stellen und Fragen der Versorgungssicherheit und Energiespeicherung zu klären. Dann wird Brandenburg erfolgreich auf dem Pfad eines nachhaltigen Wachstums voranschreiten."

„Es geht darum, Wirtschaft und Klimaschutz, Ökonomie und Ökologie klug miteinander zu verzahnen. Auch bei der Strukturentwicklung in der Lausitz geht es voran. Brandenburg ist – trotz der Corona-Pandemie – in einer guten Position. Dafür haben wir in den vergangenen 30 Jahren hart gearbeitet. Wenn wir am 3. Oktober den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit in Potsdam feiern, können wir mit Fug und Recht sagen: Unser Land hat sich in die richtige Richtung entwickelt.

Brandenburg ergreift die Chancen, die Veränderungen mit sich bringen. Wir gestalten unsere Zukunft. Und in der Corona-Krise tun wir alles dafür, dass die positive Entwicklung nicht abreißt. Das ist ein Kraftakt, aber die bisherigen Daten zeigen, dass die Anti-Krisen-Politik von Bund und Ländern wirkt. Die Arbeitslosigkeit ist in Brandenburg weit weniger stark gestiegen als in anderen Regionen. Unsere Arbeitslosenquote war dadurch im August sogar erstmals seit der Wiedervereinigung genau im bundesweiten Durchschnitt.“

"Hauptstadtregion hat enorme Fortschritte gemacht"

Wie der Ministerpräsident würdigte auch Dr. Büchner die Entwicklung Brandenburgs seit der Wiedervereinigung vor 30 Jahren. „Der Aufbau der Sozialen Marktwirtschaft seit 1990 ist eine historische Leistung. Wir sollten stolz auf das sein, was wir erreicht haben, statt stets die noch bestehenden Unterschiede zwischen Ost und West zu betonen“, sagte er.

Gerade in den vergangenen zehn Jahren habe die Hauptstadtregion enorme Fortschritte gemacht.  „Wenn wir die Weichen richtig stellen, geht es auch in den kommenden Jahren wieder voran.“ Die Unternehmensverbände, die in Brandenburg und in Berlin nun seit 30 Jahren die Stimme der Wirtschaft seien, würden dazu weiter ihren Beitrag leisten.

Aktuell stecke die Region aber noch in der Krise. Es gebe zwar vereinzelt ermutigende Signale aus einigen Branchen. Dank der Kurzarbeit sei auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt recht robust. „Das Vor-Krisen-Niveau bei der Wirtschaftsleistung werden wir frühestens Ende 2022 wieder erreichen“, sagte Dr. Büchner. „Bis dahin ist es noch ein steiniger Weg.“

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sind die Stimme der Wirtschaft in der Hauptstadtregion. Wir stehen für 60 Mitgliedsverbände aus allen wichtigen Branchen, von der Autoindustrie bis zur Startup-Branche. Als Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) setzen wir uns für die Belange der regionalen Wirtschaft auf Bundesebene ein. Unser ordnungspolitisches Leitbild ist die Soziale Marktwirtschaft mit einem funktionierenden Wettbewerb. Für uns sind unternehmerische Freiheit, ökonomische Leistungsfähigkeit und Verantwortung für das Gemeinwohl untrennbar miteinander verbunden.

Eindrücke

Pressekontakt

Carsten Brönstrup
Abteilungsleiter Presse und Kommunikation, Pressesprecher
Carsten
Brönstrup
Telefon:
+49 30 31005-114
Telefax:
+49 30 31005-166
E-Mail:
Broenstrup [at] uvb-online.de