08.08.19

Wirtschaft lehnt längeres Nachtflugverbot am BER ab

Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg: Wachstumspotenzial des neuen Flughafens nicht aufs Spiel setzen

„Es wäre falsch und teuer, beim BER noch vor dem lang ersehnten Start die Handbremse anzuziehen“, sagte am Donnerstag Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB). „Das Ziel des BER  ist es, Wirtschaft und Bürger in der Region besser an den internationalen Flugverkehr anzubinden. Wer das Nachtflugverbot verschärft, verabschiedet sich davon.“

Vor allem Starts und Landungen in den frühen Morgenstunden seien wichtig für zusätzliche Langstreckenverbindungen, fügte der Spitzenverband der regionalen Wirtschaft hinzu. „Im Vergleich zu anderen Hauptstädten hat Berlin bei Interkontinentalflügen noch viel Luft nach oben. Hier schlummert Potenzial für viele tausend zusätzliche Arbeitsplätze“, sagte Amsinck. „Das dürfen die Gesellschafter nicht aufs Spiel setzen. Sonst wird es für den BER schwer, im internationalen Flugverkehr ein Standort von Gewicht zu werden.“

Schon heute stehe fest, dass es für Starts und Landungen am neuen Flughafen in der Zeit vor Mitternacht und am frühen Morgen höhere Hürden geben wird als heute, fügte der Hauptgeschäftsführer hinzu. Zwischen null und fünf Uhr wird zudem absolute Nachtruhe herrschen – so hat es 2011 das Bundesverwaltungsgericht entschieden. „Die aktuelle Regelung für die Tagesrandzeiten ist bereits ein Ausgleich zwischen den Interessen der Anwohner und der Airlines. Es darf nicht sein, dass die Region in Zukunft schlechter erreichbar ist als heute.“ Ohnehin seien moderne Flugzeuge wesentlich leiser als früher. Ein modernes Anreizsystem wie etwa in München, das leise Starts und Landungen belohnt, sei nach UVB-Ansicht viel klüger als ein striktes Verbot.

Wer die Start- und Landezeiten antaste, gefährde zudem die Wirtschaftlichkeit des neuen Flughafens, warnten die Unternehmensverbände weiter. „Die Milliarden-Investitionen in den BER müssen sich für die Steuerzahler rechnen. Das ist gerade angesichts der immer wieder verschobenen Eröffnung wichtig. Zusätzliche Hürden für den Flugverkehr können dagegen zu Schäden in dreistelliger Millionenhöhe führen“, befand Amsinck. Ein gutes Jahr vor dem Start des BER bräuchten Fluggesellschaften, Unternehmen und die Betreibergesellschaft nun Planungssicherheit. „Deshalb sollten alle Beteiligten zu den bisherigen Vereinbarungen stehen.“

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sind die Stimme der Wirtschaft in der Hauptstadtregion. Wir stehen für 60 Mitgliedsverbände aus allen wichtigen Branchen, von der Autoindustrie bis zur Startup-Branche. Als Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) setzen wir uns für die Belange der regionalen Wirtschaft auf Bundesebene ein. Unser ordnungspolitisches Leitbild ist die Soziale Marktwirtschaft mit einem funktionierenden Wettbewerb. Für uns sind unternehmerische Freiheit, ökonomische Leistungsfähigkeit und Verantwortung für das Gemeinwohl untrennbar miteinander verbunden.

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