Wirtschaft warnt vor Dauer-Stau in Mitte
Die Unternehmen in Berlin sehen Überlegungen von SPD, Grünen und Linken, den Autoverkehr auf dem Boulevard „Unter den Linden“ zu verbieten, mit großer Sorge. „Eine solche Sperrung würde für Handel und Gastronomie sehr weitreichende negative Folgen haben. Das gilt auch für die Belastung der Anwohner“, sagte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), am Freitag in Berlin. „Für große Teile von Mitte würde die Sperrung den Dauer-Stau bedeuten. Denn die umliegenden Straßen können die „Linden“ nicht entlasten. Der geplante Umbau des Bereichs Mühlendamm/Gertrauden- und Grunerstraße wird ohnehin auf Jahre den Verkehr belasten. Das Vorhaben, die Tram auf der Leipziger Straße fahren zu lassen, bedeutet zusätzliche Engpässe. Im Norden sind Hannoversche und Invalidenstraße zudem schon heute oft verstopft.“
Amsinck warnte vor vorschnellen und isolierten Maßnahmen ohne Einbindung in ein Gesamtkonzept. „Wir fordern eine gründliche Untersuchung der mittel- und langfristigen Folgen eines solchen Eingriffs, bevor derart weitreichende Vereinbarungen getroffen werden. Das Herz Berlins darf nicht zum verkehrspolitischen Experimentierfeld werden. Wir brauchen ein Konzept für einen besser fließenden Verkehr auf Straße und Schiene statt Scheinlösungen.“