18.07.17Berlin

Mehr Frauen in Führungspositionen

Ergebnisse des DIW-Führungskräftemonitors 2017

Führung wird zunehmend weiblicher: Das zeigen die Ergebnisse des "Führungskräfte-Monitors 2017" des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). So waren von knapp 4,9 Millionen angestellten Führungskräften in Deutschland im Jahr 2015 im Schnitt 30 Prozent Frauen. Seit 1995 stieg ihr Anteil in Führungspositionen in der Privatwirtschaft somit um rund zehn Prozentpunkte an.

Erstmals deckt die Studie einen Zeitraum von 20 Jahren ab und macht somit auch langfristige Entwicklungen sichtbar. Betrachtet werden dabei Führungspositionen im weiteren Sinne: So werden nicht nur Vorstands- und Aufsichtsratspositionen untersucht, sondern auch niedrigere Führungsebenen und allgemein Angestellte, die hochqualifizierte Tätigkeiten ausüben.

Wachstumshemmnisse in den alten Bundesländern

Trotz der positiven Langfristentwicklung bleibt jedoch ein Wermutstropfen. Denn der Anteil von Frauen in Führungspositionen im bundesweiten Schnitt wächst seit 2010 nur noch sehr langsam an. Ausschlaggebend hierfür ist ein Stagnieren des Frauenanteils in den alten Bundesländern, der von 26 Prozent im Jahr 2010 auf gerade einmal 27 Prozent im Jahr 2015 anstieg. In Ostdeutschland zeichnet sich ein positiveres Bild ab. Hier entwickelte sich der Frauenanteil in Führungspositionen deutlich dynamischer und erhöhte sich von 38 Prozent im Jahr 2010 auf 44 Prozent im Jahr 2015.

Defizite im Topmanagement

Im Topmanagement hingegen sind Frauen noch eher selten anzutreffen: So betrug der Frauenanteil in den Vorständen der 200 größten Unternehmen in Deutschland Ende 2016 lediglich acht Prozent. In den DAX-30-Unternehmen waren sie mit einem Anteil von elf Prozent vertreten. Lediglich in den Aufsichtsräten ist der Frauenanteil höher. Hier erreichen die Top-200-Unternehmen 23 Prozent, während die DAX-30-Unternehmen 30 Prozent verbuchen können.

Unterschiede finden sich auch im Altersgruppenvergleich. So liegt der Frauenanteil in Führungspositionen in der Altersgruppe 18 bis 34 Jahre mit 36 Prozent an der Spitze, während die Altersgruppe ab 55 Jahren den niedrigsten Frauenanteil (23 Prozent) aufweist. Jedoch ist hier der stärkste Zuwachs zu verzeichnen. So ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren schon allein durch Nachrückerinnen weiter fortsetzen wird.

Der "Führungskräftemonitor 2017: Update 1995 - 2015" hält zudem Erkenntnisse über Bildung und Berufserfahrung, Berufswahlverhalten oder auch Ausprägung des politischen Interesses der Führungskräfte bereit und ist auf der Homepage des DIW abrufbar.

Download

Update 1995-2015
 

Ihre Ansprechpartnerin im Verband

Rechtsanwältin, Carolin Vesper, Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Arbeitsrecht
Abteilungsleiterin Soziale Sicherung
Carolin
Vesper
Telefon:
+49 30 31005-146
Telefax:
+49 30 31005-154
E-Mail:
Vesper [at] uvb-online.de