24.07.19Berlin

Präzision durch Innovation

Gillette setzt auf neueste Technologien und Startup-Kooperationen

Seit über 80 Jahren wird im Gillette-Werk von Procter & Gamble an der Oberlandstraße, südlich vom Tempelhofer Feld, mit modernster Technik produziert. Über 800 Mitarbeiter stellen hier Rasierklingen und Rasierköpfe für die ganze Welt her. Die neueste Erfindung aus dem Hause Gillette: der „Skin Guard“ für Männer mit empfindlicher Haut wurde Anfang des Jahres vorgestellt und ist ein klares Bekenntnis des Konzerns zum Produktionsstandort Berlin. Doch „Made in Berlin“ ist nicht nur ein Gütesiegel für Rasierköpfe, sondern vor allem auch für effiziente Produktion mit Hightech aus Berlin. Das Werk gehört zu den Vorzeigewerken im Konzern und modernisiert seine Produktionsprozesse fortlaufend. Dabei setzt Gillette auch auf Startups und innovative Technologien.

„Berlin ist ein Hotspot für junge und kreative Firmen. Dieses Potenzial wollen wir in unsere Fertigungsprozesse einbringen. Berlins Startup-Ökosystem bietet die führende Expertise und Technologie, um unseren Standort stetig weiterzuentwickeln und auch künftig Innovationen mit der höchsten Präzision produzieren zu können“, erklärt Werksleiter Stefan Brünner das Engagement am Standort. Ziel ist der Ausbau des Werks zum Industrie-4.0-Vorzeigewerk und damit die langfristige Standortsicherung.

Klare Anforderungen – viele Lösungsansätze

Bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern aus der Startup-Szene setzte Gillette auf das Industrie-Startup-Netzwerk der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg. In einer gemeinsamen Werksbesichtigung wurden die Herausforderungen identifiziert und festgehalten. Dabei reichte die Bandbreite von Smart-Factory-Lösungen über Ansätze für die additive Fertigung bis hin zu Indoor-Lokalisierung und Sensorik.

Auf Basis der vorformulierten Aufgaben lud die UVB dreizehn Startups aus Berlin und Brandenburg mit passenden technologischen Lösungen zu Gillette ein. Dort hatte das Unternehmen einen Workshop-Tag organisiert, zu dem alle Techniker, Ingenieure und Fertigungsmitarbeiter anwesend waren, um sich über neue Innovations- und Digitalisierungsansätze zu informieren.

20 Projektideen – erste konkrete Umsetzungen

Nachdem die Startups in einem kurzen Pitch ihre Lösungsansätze präsentiert hatten, ging es in die Gespräche. Jeder Werksmitarbeiter war angehalten, sich mit jedem der anwesenden Technologieanbieter auszutauschen und mögliche Anwendungsbereiche in der Produktion zu identifizieren. Zwanzig Projektideen konnten so entwickelt werden.

Startup-Day bei Procter & Gamble
Dreizehn Tech-Startups aus Berlin und Brandenburg präsentierten in einem kurzen Pitch ihre Lösungsansätze.

Nur wenige Wochen nach dem Pitch-Day im Gillette-Werk startete die erste Kooperation. Das Berliner Unternehmen „Gestalt Robotics“ lieferte eine Lösung zur Laborautomation im Bereich der Klingenprüfung. Klassische Industrieroboter rechnen sich für diesen Bereich der Qualitätssicherung bisher kaum. Gestalt Robotics konnte eine Lösung bereitstellen, die „low cost Robotics“ mit Prozessintelligenz verbinden und so für die notwendige Genauigkeit bei der Qualitätssicherung sorgen kann. Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Testphase soll die Lösung nun auch auf weitere Maschinen im Werk ausgerollt werden.

Weitere Projektumsetzungen sollen folgen. „Wir wollen und werden stetig in Innovationen und damit die Zukunftsfähigkeit unserer Produktion und unseres Teams investieren“, sagt Brünner. „Berliner Startup-Kooperationen helfen uns dabei, auch im verschärften internationalen Wettbewerb und im beschleunigten digitalen Wandel zu bestehen.“ Über die Hälfte der weltweit ausgelieferten Premium-Rasierklingen von Gillette werden heute bereits in Berlin hergestellt. Diese Leistungsstärke will das Werk stetig erhöhen und plant eine Fortsetzung des Startup-Days mit der UVB.

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