07.02.20Berlin

Sicher ist nur die Unsicherheit: Die US-Wirtschaft im Wahljahr 2020

Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen rückt die wirtschaftliche Enwicklung in den USA in den Fokus der öffentlichen Diskussion. Einen Überblick über die wichtigsten Indikatoren finden Sie in diesem Beitrag - umfangreiche Details können dem beigefügten Länderbericht entnommen werden.


  • Wirtschaftswachstum mit weniger Dynamik: Nach einem Jahr mit starkem Wachstum in 2018 verzeichnete die US-Wirtschaft auch 2019 einen soliden, wenn auch schwächeren Aufwärtstrend. Die Wachstumsprognosen von OECD, IWF und EU liegen für 2020 bei rund zwei Prozent. Im kommenden Jahr prodnostiziert z.B. der IWF ein US-BIP-Wachstum von 1,7 Prozent.
  • Arbeitslosigkeit auf dem Tiefstand: Bedingt durch das anhaltende Wirtschaftswachstum nähert sich der US-Arbeitsmarkt der Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosigkeit hat historische Tiefstände erreicht: Laut Zahlen des Bureau of Labor Statistics (BLS) betrug die Arbeitslosigkeit im Dezember 2019 nur 3,5 Prozent (Vorjahreswert: 3,9 Pro-zent). Damit war sie so niedrig wie zuletzt in den sechziger Jahren. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen – also derjenigen, die seit mindestens 27 Wochen arbeitslos sind – lag im Dezember 2019 bei 1,2 Millionen. Im Vorjahresmonat waren es noch 1,31 Millionen.
  • Außenhandel mit Defizit: Der US-Außenhandel ist traditionell geprägt durch ein hohes Defizit im Warenhandel und einem Überschuss im Dienstleistungshandel. Die USA verzeichneten für das Jahr 2019 erneut hohe Defizite im Handel mit Kraftfahrzeugen (155,9 Milliarden US-Dollar) und der Telekommunikationstechnik (95,5 Milliarden US-Dollar), obwohl beide Werte im Vergleich zum Vorjahr rückläufig waren (170,6 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 112,6 Milliarden US-Dollar). Deutliche Überschüsse erzielten die USA hingegen erneut bei Transportmaschinen (92,1 Milliarden US-Dollar), geringwertigen Warensendungen, zum Beispiel aus dem Onli-nehandel (low-value shipments; 34,4 Milliarden US-Dollar) und Gas (19,2 Milliarden US-Dollar). 
  • Hoher Schuldenstand: Nach aktuellen Schätzungen liegen die Staatsschulden (gross federal debt) für das Haushaltsjahr 2019 bei 22,7 Billionen US-Dollar. Die Staatsschuldenquote entspricht 107 Prozent des BIP und liegt somit leicht über dem Wert des Vorjahres (106,1 Prozent des BIP).

 

Quelle: BDI, siehe Anlage.

Klaus Jeske, UVB, Unternehmensverbände, Berlin, Brandenburg
Volkswirtschaft, Statistik und Förderpolitik
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