04.01.22Berlin

Warum die Lieferketten stocken

Viele Auftragsbücher sind voll - aber Firmen können oft nicht genug produzieren. Die Probleme sind längst nicht gelöst.

Oft sind es nur Kleinigkeiten, die die Produktion ausbremsen: Wenn fehlende Kunststofffenster für den neuen Wohnwagen dafür sorgen, dass der Auslieferungstermin um sechs Wochen verschoben wird. Oder wenn die Baustelle monatelang still liegt, weil der Dachdecker kein Holz mehr zum vereinbarten Preis beziehen kann. Nicht nur Halbleiter, diverse Metalle und Chemikalien sind Mangelware, selbst so profane Dinge wie Hundeleinen sind derzeit knapp, weil Corona zu temporären Produktionsausfällen und gestörten Lieferketten geführt hat.

Wie groß das Ausmaß der aktuellen und erwarteten Produktionsausfälle der deutschen Wirtschaft ist, hat das IW im Herbst 2021 im Rahmen seiner Konjunkturumfrage bei mehr als 2.800 Unternehmen ermittelt (Grafik). So konstatieren für das vierte Quartal 2021 drei Viertel der Unternehmen Produktionsausfälle infolge fehlender Vorleistungen.

 

Globalisierung LIeferketten Corona
Auch 2023 wird das Problem noch immer nicht verschwunden sein.

Von gestörten Produktionsprozessen gehen die Betriebe auch noch im kommenden Jahr sowie im Jahr 2023 aus. Im ersten Halbjahr 2022 befürchten knapp 80 Prozent der hiesigen Unternehmen, dass es aufgrund von Lieferengpässen zu Produktionsausfällen kommt. Für die zweite Jahreshälfte 2022 rechnen immerhin noch 70 Prozent der Unternehmen damit und für 2023 geht fast die Hälfte der Betriebe von weiterhin bestehenden Problemen in der Produktion aus.

Gesamtwirtschaftliche Produktionsausfälle verringern sich bis 2023

Befragt wurden Unternehmen der Industrie und der Bauwirtschaft sowie privatwirtschaftliche Dienstleister. Aus deren Einschätzungen ergibt sich für das vierte Quartal 2021 eine Produktionslücke von 7 Prozent. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionsausfälle dürften sich im ersten Halbjahr 2022 ebenfalls auf etwa 7 Prozent und im zweiten Halbjahr auf knapp 5 Prozent belaufen. Im Jahr 2023 wird die Produktion aller Voraussicht nach noch um 3 Prozent geringer ausfallen, als sie es ohne Vorleistungs- und Produktionsstörungen täte.

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