06.11.24Berlin, Haus der Wirtschaft

Forum Gesundheit

Betriebliche Gesundheitsfürsorge – Chancen und Grenzen

Gesund und leistungsfähig am Arbeitsplatz zu sein, ist die Grundvoraussetzung für Wertschöpfung und Erfolg. Krankheitsbedingte Fehlzeiten sind schlecht kalkulierbare Einschnitte und belasten jede Organisation.

Das Forum Gesundheit diskutierte am 5. November 2024 im Haus der Wirtschaft über Möglichkeiten der Prävention und Gesunderhaltung sowie mit der Frage, wie Unternehmen mit Langzeit-Ausfällen durch Krankheit umgehen können.

Ein Blick auf die Statistik zeigt: Krankheitsbedingte Abwesenheiten nehmen nicht ab. Dr. Stefan Sandrock,  Leiter des Fachbereiches Arbeits- und Leistungsfähigkeit beim Institut für Angewandte Arbeitswissenschaften (ifaa), gab einen komplexen Überblick über Betriebliche Maßnahmen zur Prävention und Senkung von Fehlzeiten. Ein wesentliches Element für den Arbeitgeber ist hierbei eine gute, wertschätzende Führung. "Wollen, dürfen, können" sollte nach Einschätzung von Dr. Sandrock die Prämisse für den Einsatz von Führungskräften sein. Kommunikation schafft Möglichkeiten, Motivationen und gesundheitliche Herausforderungen von Mitarbeitenden zu kennen und zu erkennen.

Eine Möglichkeit ist ein professionelles Betriebliches Eingliederungsmanagment (BEM). Daniel Kostetzko, Arbeitsrechtler im VME, berichtete aus der Praxis und erklärte juristische Parameter des Prozesses. Klaus Jeske, Volkswirt bei der UVB, stellte Statistiken vor und informierte über die Möglichkeit, am Krankenstandsbericht für die Region Berlin-Brandenburg teilzunehmen.

Das BG Klinkium Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) ist spezialisiert auf die Akut­versorgung und Rehabilitation schwer­verletzter und berufs­erkranker Menschen. Da liegt es nahe, sich auch über die eigenen Angestellten Gedanken zu machen, z.B. über die Frage, welche beruflichen Möglichkeiten es für Langzeiterkrankte gibt. Das ukb hat eine professionelle Systematik entwickelt, die den Mitarbeitenden Optionen zur beruflichen Umorientierung bietet,. Dazu gehören z.B. Jobcoaching oder das Prüfen von Rentenbezügen. Für die Beschäftigten ergeben sich daraus persönliche Chancen, während das Klinikum eine größere Planungssicherheit gewinnt. Die Chancen und Grenzen der betrieblichen Fürsorge stellte Marc-Falko Michael, Bereichsleiter Personalmanagement im ukb vor. 

Einen medizinischen Blick auf standardisierte Präventions- und Integrationsprozesse und das betriebliche Gesundheitsmanagement bei der BMW Group gab zum Abschluss Frau Dr. med. Hilke Warnecke, Betriebsärztin im BMW Motorradwerk. Das Leistungsspektrum des Gesundheitsmanagements in einer großen Organisation ist sehr umfangreich. Es umfasst arbeitsmedizinische Untersuchungen, Impfangebote etc. aber auch Gremienarbeit und Beratung von Führungskräften. Wie erfolgreich einzelne Maßnahmen sind und ob es sinnvoll ist sie einzusetzen, darüber konnten sich auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus kleineren und mittleren Unternehmen ein gutes Bild machen.

Information

Die Präsentationen zur Veranstaltung finden Sie im internen Bereich. Bitte halten Sie Ihre Zugangsdaten bereit.

Referierende und Moderation (v. l. n. r.): Robert Schulte, Dr. Stefan Sandrock, Daniel Kostetzko, Dr. Hilke Warnecke, Marc-Falko Michael, Klaus Jeske, Jutta Wiedemann. © UVB 2024

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