"Willkommen in Brandenburg!"
Ob Unternehmen, Handwerksbetrieb, Pflegeeinrichtung oder Sozialberatungsstelle – für jeden Betrieb im Land Brandenburg ist der Fachkräftemangel zunehmend das größte Problem für Wirtschaftswachstum und Sicherung der sozialen Infrastruktur. Für eine künftige Landesregierung muss die Gewinnung und Integration von Arbeits- und Fachkräften für alle Wirtschaftsbereiche oberste Priorität haben – und das unabhängig von ihrer Herkunft.
Dies kann gelingen, wenn
- die zuständigen Akteure auf den verschiedenen Ebenen besser und koordinierter zusammenarbeiten,
- Informationen zu Beratungsangeboten und Unterstützungsstrukturen niedrigschwellig zugänglich sind,
- bürokratische Hürden etwa bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse systematisch abgebaut werden,
- Ermessensspielräume in der Verwaltung mehr als bisher genutzt werden,
- in allen Verwaltungsbereichen eine Wertschätzungs- und Willkommenskultur für Arbeitnehmende mit Migrationshintergrund gelebt wird.
One-Stop-Agency als zentrale Anlaufstelle für Arbeitsmarktintegration
Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg und die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege fordern nun, dass den Erkenntnissen und guten Absichten aus dem „Bündnis für Gute Arbeit“ jetzt konkrete Handlungsschritte folgen. Sie empfehlen, eine zentrale digitale Anlaufstelle im Sinne einer „One-Stop-Agency“ zur Arbeitsmarktintegration für Unternehmen, Betriebe, soziale Träger und Einrichtungen zu etablieren. Diese Serviceagentur soll die vorhandenen Kräfte als starke Marke für alle Wirtschaftsbereiche in Brandenburg unter ihrem Dach bündeln. Als strategische Steuerungsinstanz soll die Anlaufstelle alle beteiligten Behörden und Verwaltungen vernetzen, Prozesse verschlanken und Bürokratie abbauen. Außerdem soll sie gute Strukturen entwickeln und kontinuierlich in Richtung der Betriebe kommunizieren.
- Die Serviceagentur ist für jeden Betrieb die erste Anlaufstelle im Internet zu den Themen Anerkennung, Beschäftigung und Integration von ausländischen Arbeitskräften. Sie bietet leicht zugängliche und verständlich aufbereitete Informationen, sowie telefonischen Beratungsservice.
- Auf einer digitalen Informationsplattform sind alle Informationen und Kontakte gebündelt und bieten praktischen Service in Form von Handlungsanleitungen, Tipps und Checklisten. Sie ist ein Beispiel für eine benutzerfreundliche, unbürokratische und virtuelle Servicestelle, deren Bekanntheit mit kontinuierlicher Kommunikation in Richtung aller Brandenburger Betriebe etabliert wird.
- Für besondere Fragestellungen werden persönliche, telefonische Beratungen angeboten. Dafür werden keine neuen Strukturen benötigt, sondern das Know-how, die Kompetenzen und Netzwerke bereits vorhandener Strukturen des Landes, der Brandenburger Kammern, Unternehmens- und Wohlfahrtsverbände besser genutzt. Bisherige Institutionen, wie IQNetzwerk, Migrationssozialberatung, Welcome-Center, bea Brandenburg, etc. werden nicht ersetzt, sondern in dieses Beratungsangebot integriert. Das setzt unbedingt eine Verstetigung und verlässliche, dauerhafte Finanzierung der vorhandenen Angebote voraus.
Für gelingende Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund, die bereits bei uns leben oder aus dem Ausland zuwandern, ist eine echte Aufnahmebereitschaft von der ganzen Gesellschaft gefordert. Hierfür muss von einer künftigen Landesregierung ein starkes Signal für ein „Willkommen im Land Brandenburg“ sichtbar in die Öffentlichkeit und in alle Verwaltungsbereiche gesendet werden.