Schirp: „Arbeitsmarkt bleibt trotz Sommerhitze unterkühlt – Belebung lässt auf sich warten”

Die Arbeitsmarkt-Entwicklung in Berlin und Brandenburg im Juni 2025 gibt laut UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp keinen Grund zur Euphorie. „Die Politik bemüht sich um bessere Standortbedingungen – das Klima auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich davon noch unbeeindruckt. Die Unternehmen spüren noch immer eine zu schwache Nachfrage aus dem In- und Ausland und sehen noch kein besseres Investitionsklima", sagte er. 

Staatsausgaben und Abschreibungen reichen nicht 

Wenn der Wirtschaftsmotor wieder besser laufen solle, brauche es ehr als staatliche Ausgabenprogramme und höhere Abschreibungen.  „Die Strukturen müssen auf den Prüfstand, damit das Potenzialwachstum wieder besser wird. Wir bekommen nur dann mehr Beschäftigung, wenn die Steuern und Abgaben auf den Faktor Arbeit nachhaltig sinken."

Ideen über noch höhere Belastungen etwa bei der Krankenversicherung seien dagegen ein gefährlicher Irrweg.  „Für eine Wirtschaftswende brauchen wir Signale, dass die Belastung durch die Sozialbeiträge wieder unter die 40-Prozent-Marke sinkt." 

Vor allem Berlin ist die Lage problematisch

In Berlin entstehen wegen der Wachstumsschwäche weiterhin zu wenig neue Jobs. Eine Folge ist es Schirp zufolge, dass die Beschäftigung gefährlich sinkt und die Langzeitarbeitslosigkeit seit vielen Monaten zunimmt.  „Das ist eine bedenkliche Entwicklung. Sollte das Klima auf dem Jobmarkt wieder besser werden, dürfte es schwierig sein, diese Menschen zu aktivieren." 

In Brandenburg zeigt die Statistik, dass die Zahl der Arbeitslosen weiter steigt und die Zahl jener, die eine neue Stelle finden, kleiner wird.  „Auch in der Mark ist die Einstellungsbereitschaft der Firmen gering", analysierte der Hauptgeschäftsführer.  „Immerhin wächst die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung noch, das schafft von den östlichen Bundesländern nur noch Mecklenburg-Vorpommern."