30.10.25

Schirp: „Krisengetriebene Investitionsschwäche der Wirtschaft trifft zunehmend auch Arbeitskräfte und den Nachwuchs“

Zu den Arbeitsmarktdaten für den Oktober 2025 in Berlin und Brandenburg erklärt UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp:

„Der Arbeitsmarkt der Hauptstadtregion stagniert weiterhin. Die sonst um diese Jahreszeit mögliche Herbstbelebung bleibt bislang aus. Damit ist der Arbeitsmarkt ein getreues Abbild der deutschen Wirtschaft, die weiter nicht wächst. Die krisengetriebene Investitionsschwäche, die sich seit vielen Monaten bei Anlagen, Technik und Gebäuden bemerkbar macht, trifft nun zunehmend auch Arbeitskräfte und den Nachwuchs.

Der zum Teil deutliche Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen in beiden Bundesländern ist ein klares Warnsignal. Der Trend deutet darauf hin, dass zu viele Unternehmen angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit und hoher Kostenbelastungen keine guten Zukunftsaussichten sehen. Trotzdem ist ihr Engagement, Fachkräfte von morgen selbst auszubilden, ungebrochen hoch. Dies zeigen mehrere Tausend freie Ausbildungsstellen, die nach wie vor nicht besetzt werden konnten. 

Die vom Berliner Senat geplante Ausbildungsplatzabgabe ist in dieser Situation Gift für die Unternehmen. Statt einer Strafabgabe und zusätzlicher Bürokratie brauchen wir weitere Anstrengungen beim Thema Schulqualität und die Fortsetzung der gemeinsamen Anstrengungen aller Akteure für Verbesserungen bei Berufsorientierung, Matching und Übergangssystem.

In Berlin verharrt die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau. Die Arbeitslosenquote liegt mit 10,3 Prozent um 0,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Es ist ein alarmierendes Zeichen, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Hauptstadt inzwischen leicht abnimmt.

In Brandenburg ist die Arbeitslosigkeit leicht rückläufig, wobei derzeit rund 20.850 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen Potenzial für Beschäftigung bieten.

Die Politik muss diese Arbeitsmarktzahlen zum Anlass nehmen, um endlich konsequent Wachstums- und Beschäftigungsanreize zu setzen: weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren, gezielte Entlastungen bei den Arbeitskosten und Förderung von Investitionen. Nur mit verlässlichen Rahmenbedingungen werden die Betriebe in Berlin und Brandenburg Arbeitsplätze sichern und neue schaffen können.“

Disclaimer

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sind die Stimme der Wirtschaft in der Hauptstadtregion. Wir stehen für 60 Mitgliedsverbände aus allen wichtigen Branchen, von der Autoindustrie bis zur Startup-Branche. Als Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) setzen wir uns für die Belange der regionalen Wirtschaft auf Bundesebene ein. Unser ordnungspolitisches Leitbild ist die Soziale Marktwirtschaft mit einem funktionierenden Wettbewerb. Für uns sind unternehmerische Freiheit, ökonomische Leistungsfähigkeit und Verantwortung für das Gemeinwohl untrennbar miteinander verbunden.