03.09.24

Bildungsmonitor: „Berlin und Brandenburg müssen intensiver an Defiziten arbeiten – Kinder mit Migrationshintergrund brauchen bessere Unterstützung“

Berlin steigt im Bundesländer-Vergleich, Brandenburg rutscht ab

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat die neue Ausgabe des Bildungsmonitors vorgestellt. Darin werden die Bildungssysteme aller Bundesländer verglichen. Berlin und Brandenburg landen dabei auf den hinteren Plätzen.

„Eine gute Bildungspolitik ist die beste Zukunftsvorsorge. Denn Fortschritt und Transformation verlangen Kindern und Jugendlichen für ihr Berufsleben alles ab, Darum ist das Abschneiden von Berlin und Brandenburg beim Bildungsmonitor enttäuschend", kommentierte UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp die Ergebnisse.

„Die Hauptstadtregion muss noch intensiver an ihren Defiziten arbeiten, will sie beim Wirtschaftswachstum ganz vorne bleiben. Mehr denn je entscheiden Kompetenzen und Fähigkeiten des Personals über den Erfolg einer Region“, befand der Hauptgeschäftsführer weiter. „Nur mit besseren Schulen können wir den dramatischen Mangel an Fachkräften ausgleichen, der uns bevorsteht.“

Fortschritte in Berlin

Berlin verbessert sich von allen Bundesländern in der INSM-Studie am deutlichsten. „Hier beschreitet der Senat die richtigen Wege“, sagte Schirp. „Vor allem die Betreuungs-Infrastruktur ist ein Pluspunkt. Doch es bleibt eine Menge zu tun. Berlin gibt pro Schüler mehr Geld aus als alle anderen Länder. Diese Mittel müssen zielgenauer investiert werden, vor allem in die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Bei Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen blieben sie zu oft unter dem Durchschnitt. Das schmälere ihre Aufstiegs- und Karrierechancen. „Dabei haben auch die Familien eine Verantwortung. Eine bessere Sprachförderung, mehr Schulautonomie und regelmäßige Vergleichstests müssen die Schwerpunkte sein. Dazu braucht es auch ausreichend qualifizierte Lehrkräfte.“

Das Ziel Nummer eins sei es, alle Schülerinnen und Schüler fit für Ausbildung und Beruf zu machen. Die Defizite der Berufseinsteiger auszugleichen, überfordere die Unternehmen zunehmend.

Brandenburg mit Problemen bei Hochschulen und Digitalisierung

Brandenburg landet beim Bildungsmonitor nur auf dem vorletzten Platz. „Es schlagen erneut die Defizite im Hochschulsystem zu Buche. Hier hat Brandenburg indes zuletzt deutlich mehr in Forschung und Lehre investiert", urteilte der Hauptgeschäftsführer weiter.

Allerdings habe die INSM-Studie zu wenig im Blick, dass Brandenburg und Berlin als Wissenschaftsraum zusammen gedacht werden müssen. „Richtig ist, dass das Land in Sachen Digitalisierung schneller werden muss. Das ist gerade für die Digitalisierung der Schulen und der Ausbildung wichtig. Um jungen Menschen den Einstieg in die duale Ausbildung zu erleichtern, brauchen sie zudem bessere Nahverkehrs-Verbindungen zu ihren Unternehmen und mehr Azubi-Wohnungen."

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sind die Stimme der Wirtschaft in der Hauptstadtregion. Wir stehen für 60 Mitgliedsverbände aus allen wichtigen Branchen, von der Autoindustrie bis zur Startup-Branche. Als Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) setzen wir uns für die Belange der regionalen Wirtschaft auf Bundesebene ein. Unser ordnungspolitisches Leitbild ist die Soziale Marktwirtschaft mit einem funktionierenden Wettbewerb. Für uns sind unternehmerische Freiheit, ökonomische Leistungsfähigkeit und Verantwortung für das Gemeinwohl untrennbar miteinander verbunden.

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