Fachkräfte, Beschäftigung, Ausbildung

In den 15 Jahren vor der Corona-Krise sind in Berlin 500.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden. Die Firmen haben sich intensiv darumgekümmert, Fachkräfte aus- und weiterzubilden sowie zusätzliche Mitarbeiter im In- und Ausland zu gewinnen. Strukturwandel und Transformation haben diese Entwicklung bereits vor der Pandemie gebremst. Nun wird der Fachkräftebedarf in einigen Branchen vorerst deutlich geringer sein, andere dürften indes auf Wachstumskurs bleiben. Auf diese neue Situation müssen sich alle Akteure des Arbeitsmarktes – Unternehmen, Beschäftigte, Arbeitsagenturen, Jobcenter und das Land Berlin – schnell einstellen.

Was die Wirtschaft braucht

  • Strukturwandel unterstützen.
  • Berlin muss als Stadt zumWohnen und Leben interessant bleiben.
  • Modernisierung der dualen Ausbildung.
Ausbildungsstellen in Berlin
In Berlin gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen, Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg,Grafik: © UVB 2021

 

Wandel unterstützen: Angesichts der Transformation und Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeitswelt ist es eine Kernaufgabe der betrieblichen Personalpolitik, Beschäftigte für diesen Wandel zu qualifizieren. Für arbeitslose Menschen müssen sich Agenturen und Jobcenter neben der Vermittlung darum bemühen, passfähige und zeitgemäße Qualifizierungsangebote zu machen und wo nötig auch einenWechsel in andere Branchen und Berufe zu unterstützen. Für die Qualifizierung sind Bildungsträger zentral. Das Land Berlin sollte einen Schwerpunkt seiner Arbeitsmarktpolitik darauf lenken, sie bei der Entwicklung innovativer Bildungsangebote zu unterstützen.

Bruttoverdienst in Berlin
Bruttoverdienst pro Monat (in Euro, jeweils drittes Quartal, in Vollzeit-Jobs des Produktions- und Dienstleistungssektors), Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg,Grafik: © UVB 2021

 

Attraktiv bleiben für Arbeitnehmer: Berlin muss klar signalisieren, dass Fachkräfte aus dem In- und Ausland willkommen sind. Verfügbarer Wohnraum, bezahlbare Mieten, gute Verkehrsverbindungen auch ins Umland, gute Verwaltungen sowie genügend Kitas und konkurrenzfähige Schulen machen einen Standort für Arbeitnehmer attraktiv. Hier sind Berlins Umland-Gemeinden oft besser. Corona-bedingte Einreisehürden für ausländische Fachkräfte muss Berlin so bald wie möglich abbauen.

Ausbildung modernisieren: Viele Branchen haben ihre Berufsbilder und Ausbildungsordnungen zukunftsfähig gemacht. Berufsschulen und Oberstufenzentren müssen damit Schritt halten und zu modernen Bildungspartnern werden. Dazu benötigen sie zeitgemäße Lehr- und Lernbedingungen – etwa qualifizierte Lehrkräfte und eine moderne Ausstattung für digitales Lernen. Zudem muss das Land endlich eine Strategie entwickeln, um das altersbedingte Ausscheiden vieler Lehrkräfte an beruflichen Schulen zu kompensieren. Die Zahl der Plätze für dual Studierende muss bedarfsgerecht steigen.

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