02.06.16

2.4 Digitale Wirtschaft: Startup meets Grownup

Eine dynamische Startup-Szene, innovative Dienstleister und wettbewerbsfähige Industrieunternehmen bilden die tragenden Säulen der Wirtschaft in der Hauptstadtregion. Damit die Region auch nachhaltig zum Digital Hub in Europa wird, empfehlen wir:

Innovationspolitik digitalorientiert ausrichten

Bereits im Jahr 2011 haben Berlin und Brandenburg fünf gemeinsame Innovationscluster identifiziert: Energie, Mobilität, Gesundheit, Optik sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) / Medien / Kreativwirtschaft. Daneben gibt es die brandenburgspezifischen Industriecluster Ernährungswirtschaft, Kunststoffe und Chemie sowie Metall. Mit fortschreitender Digitalisierung aller Branchen darf aber das IKT-Cluster nicht mehr unabhängig neben den anderen Clustern stehen, sondern muss als Querschnittsthema alle anderen durchdringen. Dazu gehört auch eine Verknüpfung mit den neuen digitalorientierten Wissenschaftsnetzwerken wie dem Fraunhofer Leistungszentrum Digitale Vernetzung. Die Plattform berlin-innovation.de sollte zum Showroom digitaler Produkt- und Verfahrensinnovationen ausgebaut werden. Berlin sollte stärker in andere Bundesländer schauen. Als Hauptstadtregion mit einem hohen Verwaltungsanteil muss Berlin Vorreiter bei innovativen Prozessen werden.

Digital Units gezielt ansiedeln

Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen gründen in der Hauptstadtregion Entwicklungseinheiten, um gemeinsam mit Startups an neuen digitalen Geschäftsmodellen zu arbeiten. Eine gezielte Ansiedlung solcher Digital Units fördert nicht nur die Startup-Szene, sondern bringt auch große Industrie- und Dienstleistungsunternehmen mit der Hauptstadtregion in Kontakt. Auch landeseigene Unternehmen (wie z.B. die BVG und die BSR) sollten Digital Units gründen, um gezielt das Know-How der regionalen Startups zu nutzen.

Urban production fördern

An diese digitalen Entwicklungsabteilungen können sich auch schnell Fertigungseinheiten andocken – zumal durch additive Technologien wie dem 3D-Druck eine dezentrale Produktion ohne Großinvestitionen möglich wird. Die Digitalisierung schafft so eine völlig neue Produktionskultur, die die bestehenden Fertigungsstandorte in idealer Weise ergänzen kann.

Unternehmensrelevante Formalitäten online ermöglichen

Sämtliche unternehmensbezogenen Verwaltungsprozesse, von der Gewerbeanmeldung bis zur Steuererklärung, müssen durchgehend online möglich sein. Auch die Förderverfahren müssen online ohne Medienbruch abgewickelt werden können. Das Serviceverständnis in der Verwaltung muss sich grundlegend erhöhen. (mehr unter Digitale Verwaltung)

Digitale Geschäftsmodelle durch Open Data stärken

Um die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle auf Basis offener Daten zu beschleu­nigen, sollte die nächste Ausbaustufe der Open-Data-Strategie dem Grundsatz „Openness-by-Default“ folgen: Die Behörden stellen alle Daten standardmäßig ins Netz – außer personenbezogene oder sicherheitsrelevante Daten. Damit wird das Portal daten.berlin.de zu einem echten Open Data Dashboard. Auf dieser Basis können regelmäßig „Hackathons“ organisiert werden, um die innovative Weiterverwendung von Verwaltungsdaten zu fördern. Hier müssen das Berlin Big Data Center an der TU Berlin und das Hasso-Plattner Institut Potsdam eingebunden sein.

Ihre Ansprechpartnerin

Madlen Dietrich
Digitalisierung und Startup-Wirtschaft
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