Beschäftigung und Arbeitsmarkt in Berlin und Brandenburg
"Berlin erlebt seit langer Zeit eine Sonderkonjunktur"
Zu den Arbeitsmarktdaten für den Juni 2018 erklärt Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB):
„Eine Arbeitslosenquote von unter acht Prozent in Berlin und von sechs Prozent in Brandenburg ist eine erfreuliche Entwicklung. In Berlin ist die Marke von 1,5 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Reichweite.
Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Berlin und Brandenburg ist nach wie vor groß. Auch die Integration der Geflüchteten kommt Schritt für Schritt voran. In vielen Bereichen, von der Digitalwirtschaft über den Tourismus bis zum Bau, erlebt Berlin seit langer Zeit eine Sonderkonjunktur. Das strahlt natürlich auf Brandenburg aus.
Zehn Prozent mehr Ausbildungsplätze
Die Aussichten sind allerdings durchwachsen. Zum einen wegen der immer deutlicheren Fachkräfteengpässe in vielen Branchen. Hier bietet der Anstieg der unbesetzten Ausbildungsplätze – in Berlin um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr – Anlass zur Besorgnis. Alle noch unversorgten oder unentschlossenen Jugendlichen sind aufgerufen, sich schnellstens um eine Ausbildungsstelle zu bewerben.
Die Bundesregierung bremst
Zum anderen wegen der globalen Risiken. Ein eskalierender Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt würde auch die Hauptstadtregion empfindlich treffen – und hier zuerst die exportorientierte Industrie. Hinzu kommt der Gegenwind aus der Bundespolitik. Die Rückkehr zur Parität in der Krankenversicherung, das Recht auf befristete Teilzeit, die Pläne für Einschränkungen bei der sachgrundlosen Befristung, Rentengeschenke, höhere Pflegebeiträge, die unzureichende Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung verteuern den Faktor Arbeit und kosten Flexibilität. Im Falle eines Konjunkturabschwungs wird uns das auf die Füße fallen.“