Auch Führen will gelernt sein

Aus einem gemeinsamen Treffen von UVB und Bundeswehr entstand im Jahr 2014 das Projekt „Führen lernen“ für junge Nachwuchsführungskräfte aus Wirtschaft und Bundeswehr. In diesem Jahr ging es bereits in die dritte Runde. Unter dem Schwerpunkt „Führungskraft SEIN in einer digitalisierten Welt“ erarbeiteten die Projektteilnehmer Handlungsempfehlungen, Tools und Methoden für die Führungskraft von morgen. Fachlichen Input und erste gemeinsame Gruppenarbeiten gab es im Rahmen von drei Wochenend-Workshops. Im Anschluss daran setzte sich das Projekt in einer intensiven selbständigen Arbeit der jungen Führungskräfte fort, die nur partiell von den Trainern und Koordinatoren begleitet wurde. Die Ergebnisse wurden in einem digitalen Führungsleitfaden zusammengeführt und im Rahmen einer sehr anschaulichen und spannenden Abschlusspräsentation den gestandenen Führungskräften und Gästen präsentiert. 

Wegbegleiter

Innerhalb von nur drei Jahren wurde aus einer ersten Idee ein erfolgreiches Modellprojekt für junge Nachwuchsführungskräfte aus Wirtschaft und Bundeswehr. Dabei standen der Austausch und das voneinander Lernen von Beginn an im Fokus. Auch dass die Projektteilnehmer noch am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, war eine bewusste Entscheidung. Denn Ziel war es, einen langfristigen Mehrwert zu schaffen. Die aus dem Projekt entstandenen Netzwerke werden die Teilnehmer noch lange auf ihrem beruflichen Weg begleiten und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch, aber auch zur gegenseitigen Unterstützung bieten.

Kein Wandel ohne gute Führung

Das Thema „Führung“ ist in einer zunehmend digitalen Welt von besonderer Bedeutung. Die Digitalisierung durchdringt alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Prozesse entsprechend anzupassen und die Mitarbeiter in diesem Veränderungsprozess mitzunehmen, zu motivieren und zu befähigen ist Führungsaufgabe. Für die Führungskräfte von morgen liegt die Herausforderung in der Veränderung und insbesondere in der Geschwindigkeit der Veränderung. Um  ihnen hierbei Unterstützung zu bieten, wurde der digitale Führungsleitfaden entwickelt. Er ist das Ergebnis eines intensiven Austauschs zwischen Wirtschaft und Bundeswehr und dem gemeinsamen Austesten verschiedenster Instrumente und Methoden.

Smarte Tools

In diesem Jahr wurde er zudem um eine so genannte „Toolbox“ ergänzt. „Mit dem Smartphone hat jeder das Wissen der Welt in der Hand“, erklärt das Projektteam den Nutzen. „Mit der Toolbox geben wir hilfreiche Tipps, wie man dieses Wissen organisieren kann. Hier finden sich alle Apps und Tools, die den Führungsalltag sinnvoll bereichern und erleichtern können“.  Eingeflossen sind vor allem ganz praktische Erfahrungen der Projektteilnehmer, die bei ihrer Kommunikation oft Zeit und Raum überwinden mussten. So waren einige Teilnehmer während der Teammeetings gerade auf hoher See oder in anderen Zeitzonen unterwegs. Mithilfe von Messaging- und Kommunikationsdiensten sowie Kollaborationsplattformen fand man trotzdem zusammen. Die besten Instrumente wurden anschließend in die Toolbox übertragen.

Führen 4.0

„Was in dem Projekt gelehrt wurde, ist aktuell und zukunftsgerichtet“, so das Fazit des Projektteams. „Es gibt keinen Studiengang, der dieses Wissen so anwendungsorientiert vermitteln kann“. Und dieser Erfolg soll fortgesetzt werden. So wird das Projekt „Führen lernen“ künftig in das Digital Labor „Wirtschaft 4.0“ überführt und damit Teil des digitalen Unterstützungsangebots der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg. Denn ohne gute Führung kann digitaler Wandel nicht gelingen.