Amsinck: Wirtschaft lehnt Berliner Sonderweg beim Homeoffice ab
Zur Ankündigung des Regierenden Bürgermeisters, die Unternehmen zu mehr Homeoffice zu verpflichten, erklärt UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck:
„Die Unternehmen in Berlin ermöglichen ihren Beschäftigten schon heute im großen Stil Homeoffice. Dies haben sie freiwillig und zum Schutz ihrer Beschäftigten seit Beginn der Pandemie gemacht. Außerdem gilt seit Januar 2021 die neue Arbeitsschutz-Verordnung des Bundes.
Bei mindestens jedem zweiten Arbeitsplatz ist Homeoffice angesichts der Tätigkeit allerdings gar nicht möglich. Viele Aufgaben in der Industrie, auf dem Bau, im Einzelhandel, in der Pflege oder in Verkehr und Logistik lassen sich nicht vom heimischen Schreibtisch aus erledigen.
Die Berliner Wirtschaft lehnt deshalb eine Verschärfung der Homeoffice-Pflicht ab. Warum in der Hauptstadt schärferer Regeln als in Hamburg oder München notwendig sein sollen, ist für uns nicht ersichtlich. Ein Berliner Sonderweg würde in der Wirtschaft für noch mehr Verunsicherung sorgen. Für Unternehmen mit mehreren Standorten in Deutschland würden Sonderregeln zudem zusätzliche Bürokratie bedeuten.
Eine breit angelegte Test-Strategie sehen wir als einen wichtigen Baustein bei der Bekämpfung der Pandemie an. Mit Blick auf eine mögliche Testpflicht in den Betrieben sind aber viele Fragen ungeklärt. Die zentralen Probleme sind die mangelnde Verfügbarkeit von Tests und ihre Finanzierung. In vielen kleinen und mittelgroßen Unternehmen ohne eigenen Betriebsarzt fehlt zudem das medizinische Fachpersonal für die Durchführung von Tests. Eine Pflicht zu regelmäßigen Tests während der Arbeitszeit würde darüber hinaus die betriebliche Organisation stark belasten.“
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