Schirp: „Industriestrategie Brandenburg muss Mittelstand stärker in den Fokus nehmen“
Zur neuen Industriestrategie der Brandenburger Landesregierung erklärt UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp:
„Die Industrie in Brandenburg hat zuletzt einen steilen Entwicklungspfad genommen. Umfangreiche Investitionen treiben den Strukturwandel und bringen neue Technologien und Arbeitsplätze. Doch gerade angesichts der aktuell schwierigen Lage in vielen Betrieben gilt es, an den Schwächen des Standortes zu arbeiten. Die spüren vor allem kleine und mittlere Betriebe, das Rückgrat der Branche. Ihr größtes Problem ist es, genügend Fachkräfte zu finden. Hier sind eine bessere Bildung und mehr Mobilitätsangebote im Land die wichtigsten Stichworte, zusammen mit einer Willkommenskultur für Fachleute aus dem Ausland.
Daneben sind die digitale Transformation und Dekarbonisierung die größten Herausforderungen für die Industrie. Die Förderprogramme dazu müssen so praxisnah und bürokratiearm wie möglich gestaltet sein. Hinzu kommt der Ausbau grüner Energie und der Wasserstoff-Infrastruktur. Nur mit diesen Grundlagen kann die Brandenburger Industrie wettbewerbsfähig bleiben. Rasche Fortschritte wird es hier nur dann geben, wenn die Verwaltungen bei Planungen und Genehmigungen zügiger als bislang arbeiten. Ein Vorgehen wie im Fall Tesla wünscht sich auch der Mittelstand im Land als Blaupause.
Außerdem muss das Land dafür sorgen, dass Gewerbeflächen für Erweiterungen und neue Investitionen nicht zum Engpassfaktor werden. Ein Flächenland wie Brandenburg muss hier seine Vorteile stärker ausspielen.
Insgesamt gilt: Die Industriestrategie geht in die richtige Richtung. Der nächste Schritt muss nun die Verzahnung mit Berlin zu einer Industriestrategie für die Hauptstadtregion sein.“