26.01.22Berlin

Was Corona kostet

Ausgefallener Konsum, aufgeschobene Investitionen - der Schaden durch die Pandemie ist groß. Und er wächst weiter.

Ohne Corona würde die deutsche Wirtschaft heute deutlich besser dastehen. Geringere Konsumausgaben, weniger Investitionen und Einbußen im Außenhandel haben seit Beginn der Pandemie zu einem milliardenschweren Minus beim Bruttoinlandsprodukt geführt. Das haben Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergeben.

Rein ökonomisch betrachtet kommt eine Menge zusammen: Seit am 26. Januar 2020 der erste Corona-Fall in Deutschland registriert wurde, sind hierzulande 270 Milliarden Euro weniger für den privaten Konsum ausgegeben worden, als dies ohne Covid-19 der Fall gewesen wäre. Allein 2021 haben die Verbraucher in Deutschland Ausgaben in Höhe von 145 Milliarden Euro wegen der Pandemie nicht getätigt. Im ersten Corona-Jahr betrug das Minus 125 Milliarden Euro.

Warum zu geringe Investitionen schaden

Auch die Unternehmen haben sich zurückgehalten. Sie haben weniger neue Maschinen gekauft und in neue Technik investiert als in einem Szenario ohne das neue Virus.

Zwar legten die Bauinvestitionen in den beiden ersten Coronajahren noch zu, doch die Ausrüstungsinvestitionen sind regelrecht eingebrochen: Hätte es die Pandemie nicht gegeben, wären die gesamten Bruttoanlageinvestitionen in Deutschland in den vergangenen beiden Jahren um rund 60 Milliarden Euro höher ausgefallen.

Das ist vor allem deshalb ein Problem, weil es eben nicht nur unterlassene Ausgaben sind, sondern weil sich diese unternehmerische Zurückhaltung langfristig bremsend auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Erfolg der Unternehmen auswirkt.

Auch Vorratsinvestitionen sind unterblieben

Rechnet man nun noch den schwächeren Außenhandel und die unterbliebenen Vorratsinvestitionen in den vergangenen beiden Jahren hinzu, kommt in der Summe ein erheblicher Wertschöpfungsverlust zusammen.

 

Kumuliert sind der deutschen Wirtschaft seit Ausbruch der Pandemie 350 Milliarden Euro verloren gegangen.

Gemessen an einem Szenario ohne Pandemie fiel das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Bundesrepublik in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt um annähernd 350 Milliarden Euro niedriger aus.

Knapp 200 Milliarden Euro davon büßte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 ein, im Jahr 2021 waren es aufgrund des deutlich erholten Außenhandels und der höheren staatlichen Nachfrage 150 Milliarden Euro.

Schäden aus 2022 sind noch gar nicht berücksichtigt

Und auch in diesem Jahr wird es aller Voraussicht nach noch einmal beträchtliche Wertschöpfungseinbußen geben. Allein im ersten Quartal 2022 dürften sich die coronabedingten BIP-Verluste auf weitere 50 Milliarden Euro belaufen, wenn es weiterhin zu deutlichen Beeinträchtigungen im Wirtschaftsleben kommt.

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Carsten Brönstrup
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